Die Baarer Firma Crypto AG war Marktführerin für Chiffriergeräte. Sie hat diese Geräte nach aktuellem Wissensstand mit Kenntnis des Schweizerischen Bundesrates manipuliert.
Dadurch ermöglichte der Bundesrat dem CIA (Central Intelligence Agency, USA) und dem BND (Bundesnachrichtendienst, Deutschland) von ca. 1970 bis ca. 2018 die geheime Kommunikation von rund 100 Staaten abzuhören. 30 weitere Länder erhielten nicht-manipulierte Geräte, darunter die Schweiz. Die knackbaren Geräte wurden als sicher verkauft.Die manipulierten Geräte wurden also während beinahe 50 Jahren in zahlreichen ausländischen Regierungsstellen, Behörden, Botschaften und militärische Stellen zum Austausch verschlüsselter Nachrichten eingesetzt. Allerdings waren alle damit "verschlüsselten" Informationen durch den CIA und den BND entschlüsselbar und wurden auf Anfrage an andere Nationen verkauft.
Info aus Wikipedia
Hinweis: Die Wikipedia ist wegen ihrer NATO-Konformität mit entsprechender Vorsicht zu geniessen
Was mich dabei erstaunt: diese Entdeckung war für die Medien nur gerade ein paar wenige Tage berichtenswert. Dabei handelt es sich um ein Ereignis von grösster nationaler und internationaler Bedeutung. Es wirft ein Licht auf die gern zitierte Neutralität und den Ruf der Schweiz: es zeigt sich, dass die Schweiz nicht neutral ist, sondern sich ganz klar zu Machtblöcken und -organisationen bekennt und unterordnet und in diesem Fall eine Art Besetzung durch CIA und BND zustimmt.
Wer im Internet eine Suche startet mit z.B. den Begriffen
findet zahlreiche Presseberichte, die meisten in ausländischen Medien.
Schweizer Behörden tragen eine Mitverantwortung an der Affäre um den Chiffrier-Gerätehersteller Crypto AG. Nutznießer war der Schweizer Geheimdienst.
Durch die Cryptoleaks-Affäre war bekannt gewordenen, dass die Schweizer Firma Crypto AG unsichere Verschlüsselungsgeräte verkauft hat. Wie nun bekannt wurde, hat offenbar noch ein weiteres Schweizer Kryptounternehmen solche Geräte ausgeliefert – und das sogar ins Inland. Das haben Recherchen dreier Schweizer Medienorgane ergeben.
Es geht um die Firma Omnisec, vormals Gretag.
Schweizer Behörden, PolitikerInnen, Organisationen und Unternehmen berufen sich immer wieder gern auf die "Neutralität" der Schweiz. Ich bin der Ansicht, dass diese Neutralität - falls es sie jemals gegeben haben sollte - im Fall der Schweiz im besten Fall ein Mythos ist.
Die Neutralität der Schweiz wird in der Wikipedia in der Einführung folgendermassen beschrieben:
"Die Neutralität ist einer der wichtigsten Grundsätze der Aussenpolitik der Schweiz. Sie bedeutet, dass sich die Schweiz nicht an bewaffneten Konflikten zwischen anderen Staaten beteiligt. Die schweizerische Neutralität ist im Grundsatz selbstgewählt, dauernd und bewaffnet. Sie wird nicht als Selbstzweck, sondern wurde immer als ein Instrument der schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik verstanden. Inhalt und Tragweite der schweizerischen Neutralität haben sich hingegen im Laufe der Geschichte immer wieder stark gewandelt.
Die Bundesverfassung gibt der schweizerischen Regierung den Auftrag[1] und der Bundesversammlung die Aufgabe,[2] Massnahmen zur Wahrung der äusseren Sicherheit, der Unabhängigkeit und der Neutralität der Schweiz zu treffen.
Die Neutralität der Schweiz wurde allerdings bereits 1994 durch den Beitritt zur Partnerschaft für den Frieden und die Swisscoy-Einsätze de facto eingeengt."
Die Realität zeichnet zwar kein direkt entgegengesetztes Bild dazu, jedoch gibt es zahlreiche Themen, welche zeigen, dass diese "Neutralität" lediglich ein tief sitzender Mythos ist:
Plakativ klingt die obige Definition so, dass die Schweiz sich zwar nicht selber an bewaffneten internationalen Auseinandersetzungen und Kriegen, beteiligt. Doch sie hat wenig Skrupel daran, die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu schaffen bzw. sich indirekt zu beteiligen und so zu profitieren.
Wie regelmässig ist das Interesse von Medien und Politik an diesem Skandal ausserordentlich schnell verschwunden, wie oft in diesem Land.
Ohne Transparenz gibt es kein Vertrauen
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"Die Verpflichtung zum Widerstand beginnt dort, wo man erstens das Verbrechen und den Katastrophenweg erkennt, und zweitens die Möglichkeit hat, etwas dagegen zu tun" (Kurt Sendtner)
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