In einer wenig beachteten, aber äusserst wichtigen Entwicklung beanspruchen die Vereinigten Staaten nun einen riesigen Teil des Meeresbodens, der doppelt so gross ist wie Kalifornien. Laut der am 19. Dezember veröffentlichten Medienmitteilung des US-Aussenministeriums (DOS) umfasst das Gebiet „etwa eine Million Quadratkilometer, verteilt auf sieben Regionen“ und „birgt viele Ressourcen“.
Die 80 Millionen reichsten Menschen* verursachen gleich viele Treibhausgase wie vier Milliarden ärmere. Es braucht faire Steuern.
Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verursachte 2019 so viele klimaschädliche Treibhausgase wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen. Genauer gesagt, verursacht ein Milliardär durch gesteigerten Konsum, häufigere Flugreisen, Luxusvillen, Megajachten und Privatjets so viel Treibhausgase wie eine Million Menschen zusammen. Zu diesem Schluss kommt der von der Entwicklungsorganisation Oxfam vorgestellte Bericht «Climate Equality: A Planet for the 99 Percent».
Allein in Deutschland verursachte das reichste eine Prozent der Einwohner insgesamt 83 Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf und Jahr. Das ist fünfzehn Mal mehr als die ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung, auf die nur 5,4 Tonnen CO2–Emissionen pro Kopf und Jahr entfällt.
Zum reichsten Prozent der Weltbevölkerung gehörten im Jahr 2019 Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 140’000 Dollar, in Deutschland betraf dies Personen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 256’000 Euro (280’000 Dollar).
Kommentar: Ich bin der Meinung, dass wir uns die Superreichen nicht leisten. Ebenso bin ich der Meinung, dass die Verantwortung nicht allein auf die Superreichen abgeschoben werden soll. Wir alle können unser Verhalten überdenken und nach Möglichkeit anpassen, um ein gutes Leben zu haben und gleichzeitig mit der Erde schonend umgehen. Dazu ist gründliches Überdenken der eigenen Verhaltensmuster und Bedürfnishintergründe wichtig und unumgänglich.
Der Markt zur Kompensation von Treibhausgas-Emissionen boomt. Vorne dabei sind ausgerechnet Händler von fossilen Energieträgern.
Erdgas mit dem Etikett «CO2-neutral» oder Beton mit dem Label «Netto-Null»: Die Liste der scheinbar klimaneutralen Konsumgüter ist in den letzten Jahren immer länger geworden. Der buchhalterische Kniff hinter dem CO2-Ausgleich besteht darin, dass ein Treibhausgase emittierender Akteur – sei es ein Unternehmen, eine Einzelperson oder ein Land – dafür bezahlt, dass ein anderer Akteur seine Emissionen vermeidet, verringert oder auf null setzt. So können sich Unternehmen nach ihrem Gutdünken auf dem Markt profilieren, indem sie sich ihren Kunden gegenüber als engagierte Klimaschützer präsentieren, ohne dabei ihre eigenen Emissionen zu senken. Der freiwillige CO2-Markt, der zwischen einem regelrechten Boom und der jüngsten, durch Greenwashing-Vorwürfe ausgelösten Vertrauenskrise hin- und herpendelt, befindet sich an einem Scheideweg.
«Biodiversität» ist ein kaltes Wort. Und auch die Fachleute spüren: Es braucht Emotionen, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen.
[...] «Für ein Fünftel der bekannten einheimischen Arten in der Schweiz liegt eine Einschätzung des Aussterberisikos vor», steht im Vorwort des vom Bundesamt für Umwelt im vergangenen Frühjahr publizierten Synthese-Berichts zur sogenannten Roten Liste. «Je kleiner und fragmentierter das besiedelte Gebiet ist und je rascher der Bestand zurückgeht, desto höher ist die Gefährdungsstufe.» Das hat zum Teil mit agrarpolitischem Versagen zu tun und erweist sich nicht zuletzt für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit als relevant. Das ist an einer nachhaltigen Landwirtschaft ernsthaft Interessierten längst bekannt. In einem Sonderheft von «Hotspot», einer 2000 vom Forum Biodiversität Schweiz gestarteten Zeitschrift, wurde zwar vor zwei Jahren das bei uns vorbildlich ausgebaute «Biodiversitätsmonitoring» gewürdigt, das «in einzelnen Fällen» politische Prozesse beeinflussen und so zum Schutz beitragen konnte. Doch diese Anstrengungen müssten verstärkt, die Visionen rasch umgesetzt werden. [...]
In einem Liter Flaschenwasser schwimmen durchschnittlich 240’000 Plastikpartikel, fanden Forschende aus den USA.
Forschende der University of Columbia haben herausgefunden, dass Flaschenwasser weitaus mehr Plastik enthält, als bisher angenommen. In ihrer im Januar im Magazin «PNAS» publizierten Studie untersuchten die Forschenden das Wasser dreier gängiger US-Wassermarken aus Plastikflaschen.
Pro Liter Wasser fanden sie durchschnittlich 240’000 Plastikteilchen. Der grösste Teil davon war Nanoplastik aus PET (Polyethylenterephthalat). Das sind PET-Stückchen, die weniger als ein Mikrometer (0,001 Millimeter oder 1000 Nanometer) gross sind. Die Nanoplastik-Partikel stammen wahrscheinlich aus Abrieb von Deckel und Flaschenhals, der beim Öffnen und Wiederverschliessen entsteht. Damit hat sich 2021 schon einmal eine Studie beschäftigt.
Ein Zehntel der ultrakleinen Teilchen waren aus PA (Polyamid), PS (Polystyrol), PVC (Polyvinylchlorid) und PMMA (Polymethylmethacrylat). Ein Teil davon könnte aus Wasserfiltern stammen.
Im Skandal um illegale Behandlungsmethoden beim Nahrungsmittelriesen Nestlé gibt es neue Enthüllungen.
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat den Einsatz verbotener Behandlungsmethoden von Mineralwassern zugegeben. Und die Ereignisse um diesen Skandal weiten sich aus.
Nestlé Waters gestand nach Enthüllungen von Medien ein, verbotene Aktivkohlefilter und Ultraviolettlicht bei den französischen Marken Perrier, Vittel, Hépar und Contrex eingesetzt zu haben, wie das Wirtschaftsportal muula.ch berichtete.
[Red. Aktivkohlefilter und Ultraviolettlicht sorgen zwar dafür, dass das Wasser einwandfrei geniessbar ist. Aber im Gegensatz zum Trinkwasser schreibt der Gesetzgeber vor, dass Mineralwasser aus reinen Quellen stammen muss und nicht behandelt werden darf. Sonst kann man auch aufbereitetes Trinkwasser, das vielerorts ein Minimum an Mineralien enthält, als Mineralwasser teuer verkaufen.]
Behörden schauen zu
Doch nun weitet sich die ohnehin schon unangenehme Angelegenheit nochmals aus. Auch in der Schweiz kam das gesetzeswidrige Verhalten nämlich zum Einsatz, wie die Westschweizer Zeitung «Le Temps» herausfand und der Nahrungsmittelriese umgehend bestätigte.
Unter der Kontrolle der kantonalen und eidgenössischen Behörden habe Nestlé Waters Schweiz die Aktivkohlefilter in seiner Fabrik in Henniez VD per Ende 2022 entfernt, hiess es. Zudem seien in der Fabrik in Henniez nie ultraviolette Systeme verwendet worden, erklärte das Unternehmen. Warum die Schweizer Behörden die Öffentlichkeit nicht informiert haben, muss nun noch geklärt werden.
Während Biden Milliarden in die Atomenergie versenkt, schliessen sich Mitglieder der historischen Clamshell Alliance zusammen, um eine neue Welle des Anti-Atom-Widerstands zu entfachen.
Von Arnie Alpert
Als 1979 der Atomreaktor auf Three Mile Island in Pennsylvania innerhalb weniger Augenblicke von einem technischen Wunderwerk zu einem Haufen radioaktiver Trümmer wurde, herrschte im Büro der Clamshell Alliance in Portsmouth, New Hampshire, Hochbetrieb. Ich arbeitete damals dort und nahm Anrufe von Aktivist:innen und Journalist:innen aus der ganzen Welt entgegen. Alle wollten unsere Meinung hören, da wir in den Jahren zuvor mit unseren gewaltfreien Demonstrationen gegen den Bau des Kernkraftwerks Seabrook an der Spitze einer wachsenden sozialen Bewegung gestanden hatten.
Von der Verhaftung von 18 Einwohner:innen von New Hampshire bei unserem ersten Akt des zivilen Ungehorsams im Jahr 1976 über mehr als 1.400 Verhaftungen im darauf folgenden Frühjahr bis hin zu einer genehmigten Kundgebung, an der 1978 rund 18.000 Demonstrant:innen teilnahmen, löste die Clamshell Alliance eine Anti-Atomkraft-Rebellion an der Basis aus, die die Botschaft „No Nukes“ in Gemeinden im ganzen Land und in die Populärkultur brachte.
Mit dieser Grundlage hat Three Mile Island unsere Botschaft auf die nächste Stufe gehoben. Der Gedanke, dass „Atomkraft eine schlechte Art der Stromerzeugung ist“, wurde bald in den gesamten Vereinigten Staaten zum Allgemeinwissen. Jeder, von Wall-Street-Tycoons über Kongressmitarbeiter:innen bis hin zu normalen Wähler:innen, verstand nun, dass das Versprechen der Atomindustrie, sichere, saubere und erschwingliche Energie zu erzeugen, ein Betrug war.
Leider ist dieses Verständnis in den letzten Jahren langsam erodiert, da die Industrie daran gearbeitet hat, ihr Produkt als Antwort auf die Klimakatastrophe anzupreisen. Jetzt, da die Regierung Biden Milliarden in die Kernenergie steckt und der Kongress kurz vor der Verabschiedung eines Gesetzes zur Lockerung der behördlichen Auflagen für neue Reaktoren steht, streben die Atombetrüger ein Comeback an.
„Ob sie es nun eine ’nukleare Renaissance‘ oder eine ’nukleare Aufklärung‘ nennen, Atomkraftwerke sind nicht die Antwort auf die Klimakrise“, sagte Paul Gunter, der zu den ersten 18 Clamshell-Mitgliedern gehörte, die 1976 in Seabrook verhaftet wurden.
Heute ist Gunter Co-Direktor von Beyond Nuclear, einer gemeinnützigen Interessengruppe mit Sitz in Takoma Park, Maryland, und sagt: „Atomkraftwerke sind einfach zu teuer, brauchen zu lange für den Bau und bieten zu viele Möglichkeiten für katastrophale Unfälle.“
Wenn es um gesundheitsschädigende Stoffe wie Glyphosat oder PCB geht, stehen Industrieinteressen über dem Gesundheitsschutz.
Selbst wer die Zeitung nicht täglich und aufmerksam liest, wird wissen, was Glyphosat ist. Es ist ein Pflanzenschutzmittel. Menschen schützt es nicht, im Gegenteil. In den USA jagt ein Prozess den anderen, wo die Tochterfirma des Bayer-Konzerns namens Monsanto für Krebserkrankungen, die Glyphosat verursachte, haftbar gemacht wird und Entschädigungen in astronomischer Millionenhöhe zahlen muss.
In Europa ist der Kampf zwischen Menschen- und Umweltschützern auf der einen Seite gegen mächtige Konzern-Lobbyisten auf der anderen Seite aber nach wie vor unentschieden. Immer wieder fällt die Europäische Kommission durch befristete Verlängerungen der Zulassung von Glyphosat auf und bestreitet schlicht, dass diese Chemikalie Krebs verursacht. Zuletzt Ende 2023 wurde die Zulassung von Glyphosat um weitere zehn Jahre verlängert.
Der Gefahr von Krebserkrankungen, die man im Prinzip zunächst bestreitet, wird durch die Vorschrift eines fünf Meter breiten Pufferstreifens am Rand eines mit Glyphosat behandelten Feldes Rechnung getragen: ein Witz! So kann Monsanto diesen Giftstoff munter weiter produzieren.
Bayer und Monsanto haben aber noch ganz andere Giftpfeile im Köcher. Seit 1929 haben sie einen Giftstoff namens PCB hergestellt. Diese polychlorieren Biphenyle gehören zu dem «dreckigen Dutzend» hochgiftiger Chlorverbindungen, deren Produktion und Verwendung mit einem UN-Abkommen 2001 weltweit verboten wurde. Sie sind krebserregend, erbgutschädigend, verursachen hormonelle Veränderungen und embryonale Fehlbildungen. Über siebzig Jahre lang haben Bayer und Monsanto viele Milliarden mit PCB verdient. Hunderttausende von Tonnen wurden besonders im Baugewerbe verwendet. Jetzt ist es zum Glück schon seit über zwanzig Jahren verboten. Wir können aufatmen! Zwar spät, aber eben doch sind wir jetzt vor diesem katastrophalen Giftstoff endlich geschützt.
Aber sind wir das wirklich?
Against the guidance of scientific advisory panels, the EPA is relying on industry-backed tests to relax regulations on acephate, which has been linked to neurodevelopmental disorders. “It’s exactly what we recommended against,” one panelist said.
Soiled seas and huge shareholder dividends: where has the £64bn borrowed by firms since privatisation gone?
Ein aufschlussreicher Artikel zum Thema Neoliberalismus, der Privatisierung öffentlicher Dienste und den daraus entstehenden katastrophalen Folgen.
Deutschland ist damit das dritte EU-Land, das den Zusammenhang zwischen Spritzmitteln und der degenerativen Krankheit anerkennt.
Wie und warum Parkinson genau entsteht, weiss man noch immer nicht. Fest steht aber, dass Menschen, die viel mit Pestiziden hantieren, ein deutlich höheres Risiko haben, daran zu erkranken.
Nach Italien und Frankreich erkennt nun auch Deutschland Parkinson als Berufskrankheit an. Ein ärztlicher Sachverständigenrat hat die Krankheit in Verbindung mit Pestiziden zur Aufnahme in die deutsche Berufskrankheitenverordnung empfohlen. Als Berufskrankheit anerkannt werden kann Parkinson bereits, seit der Antrag am 20. März gestellt wurde.
Betroffen sind vor allem Gärtner:innen, Landwirte, Winzerinnen und anderen Berufsgruppen, die häufig mit Pestiziden arbeiten. Die Anerkennung als Berufskrankheit hat für Erkrankte mehrere Vorteile, unter anderem eine höhere Rente oder finanzielle Unterstützung bei Therapien.
Sie haben Angst, sind aber entschlossen, weiter zu kämpfen. Hier ist, was sie gesagt haben.
Jedes Jahr werden unglaubliche 60.000 Tonnen gebrauchte Kleidung nach Chile verschifft. Nach neuesten UN-Zahlen ist Chile der drittgrösste Importeur von Secondhand-Kleidung weltweit. Einige dieser Kleidungsstücke werden auf Second-Hand-Märkten weiterverkauft, aber mindestens 39.000 Tonnen landen illegal in der Atacama-Wüste. Die Wüste ist eines der beliebtesten Reiseziele des Landes und berühmt für ihre überirdische Schönheit und die Möglichkeit, Sterne zu beobachten . Doch für diejenigen, die in der Nähe der Mülldeponien leben, ist sie zu einem Ort der Verwüstung geworden.
Riesige Deponie unverkaufter Billigmode - zum Standort auf Google Maps
Massnahmen gegen die "Last Generation" könnten eine "immens abschreckende Wirkung" auf den Klimaprotest haben, sagen Aktivisten.
Fünf Mitglieder von Letzte Generation, dem deutschen Pendant zu Just Stop Oil, wurden wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ angeklagt, ein Schritt, der laut Bürgerrechtsaktivisten die zukünftige Unterstützung der Klimakampagne faktisch kriminalisieren könnte.
Mirjam Herrmann, 27, Henning Jeschke, 22, Edmund Schulz, 60, Lukas Popp, 25, und Jakob Beyer, 30, wurden nach § 129 StGB angeklagt. Es wird angenommen, dass es das erste Mal ist, dass das Gesetz auf eine gewaltfreie Protestgruppe angewendet wird.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft des Landes Brandenburg beziehen sich die Vorwürfe auf mehr als ein Dutzend „Angriffe“ auf Ölraffinerien, den Flughafen Berlin-Brandenburg und das Museum Barberini in Potsdam zwischen April 2022 und Mai 2023.
Zu den Vorfällen gehören Proteste, bei denen Anhänger der Gruppe versuchten, Ölpumpstationen zur Raffinerie abzuschalten, Landebahnen am Flughafen blockierten und Kartoffelpüree auf ein Ölgemälde von Monet warfen.
Die Staatsanwälte sagten, die Anklage betreffe eine Untergruppe von „Letzte Generation“, einer deutschlandweiten Kampagne, die in den letzten zwei Jahren zu Tausenden von Festnahmen geführt hat.
„Es besteht hinreichender Verdacht, dass die fünf Angeklagten mit anderen Mitgliedern dieser Untergruppe über einen längeren Zeitraum hinweg vereinbart haben, gemeinsam Straftaten zu begehen“, hiess es. „Der Personenzusammenschluss war nicht nur auf eine längere Dauer angelegt, sondern diente auch der Verfolgung eines übergeordneten gemeinsamen Interesses.“
Die Aktivisten sagen, alle ihre Proteste seien offen, rechenschaftspflichtig und gewaltlos gewesen und bestritten die Anwendung eines derart drakonischen Gesetzes gegen sie.
„Dies ist das erste Mal in der deutschen Geschichte, dass eine Klimaprotestgruppe, die Massnahmen des friedlichen zivilen Ungehorsams anwendet, als kriminelle Organisation angeklagt wird“, sagte Herrman.
„Dieser Vorwurf ist besonders gefährlich für die Demokratie und das Recht auf friedlichen Protest, weil er das verfassungsmässige Recht auf Protest, Meinungsfreiheit und politische Versammlung in ein Verbrechen verwandelt, nur weil im Zuge des zivilen Ungehorsams gegen einige Gesetze verstossen wurde.“
Kommentar: fortschreitender Faschismus als Ergebnis des Neoliberalismus
Der chinesische Agrokonzern mit Sitz in Basel klagt immer noch vor Bundesverwaltungsgericht gegen das Verbot seines Fungizids.
Gegen den Willen von Syngenta dürfen die Behörden jetzt endlich darüber informieren, dass das pilztötende Chlorothalonil von Syngenta und seine Abbauprodukte «wahrscheinlich krebserregend» sind. Das hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden. Deshalb kann das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen den vorgesehenen Höchstwert von 0,1 Mikrogramm für Abbauprodukte von Chlorothalonil im Trinkwasser jetzt endlich durchsetzen.
Noch im Jahr 2020 verordnete das Bundesverwaltungsgericht in einem Entscheid als «vorsorgliche Massnahme», dass das Bundesamt seine Information «wahrscheinlich krebserregend» löschen muss. Das Gericht wollte verhindern, dass Syngenta wegen der allfällige unzutreffenden Informationen einen geschäftlichen Schaden erleidet. Vorsorge zugunsten von Geschäftsinteressen gewichtete das Gericht höher als die Vorsorge vor gesundheitlichen Schäden.
Nach fast vier Jahren (!) hat das Bundesverwaltungsgericht diese «vorsorgliche Massnahme» jetzt aufgehoben. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen reagierte am 22. Mai sofort: «Damit haben die Trinkwasserversorger die klare Vorgabe, dass Chlorothalonil-Abbauprodukte im Trinkwasser 0,1 Mikrogramm pro Liter nicht überschreiten dürfen. Das BLV hat die Weisung an die Kantone entsprechend aktualisiert.»
Im Jahr 2019 hatten die EU und die Schweiz das pilztötende Chlorothalonil verboten. Wahrscheinlich krebserregende Rückstände dieses Fungizids fanden sich längst im Trinkwasser. Gegen das Verbot in der Schweiz legte Syngenta Beschwerde ein und zog diese bis heute nicht zurück. Der Fall sei vor dem Bundesverwaltungsgericht immer noch hängig, berichteten Tamedia-Zeitungen.
Betroffene sind den Behörden ausgeliefert
Obwohl es um Krankheits- und Todesrisiken geht, sorgen die Behörden nicht für Transparenz. Wie bei Medikamenten halten Hersteller und Behörden die Rohdaten der Zulassungsstudien auch von Pestiziden unter Verschluss. Die Behörden geben sogar ihre eigenen ausführlichen Beurteilungen der Zulassungsunterlagen nicht heraus, weil die Unterlagen angeblich schützenswerte Geschäftsinteressen der Hersteller enthalten.
Deshalb können aussenstehende Experten diese Studien nicht kritisch überprüfen. Es bleibt das blinde Vertrauen in die Zulassungsbehörden. Das hat sich schon öfter als fatal erwiesen.
Karin Bauer zeigte in einem Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens diesen Missstand im März 2022 auch am Beispiel des Fungizids Chlorothalonil auf. Infosperber berichtete darüber.
Krebsverdacht schon vor bald 50 Jahren
Abbauprodukte (Metaboliten) dieses Fungizids werden seit einigen Jahren sogar im Schweizer Trinkwasser nachgewiesen. «Es ist davon auszugehen, dass diese Verunreinigungen [mit Abbauprodukten von Chlorothalonil] die Grundwasser-Qualität noch während Jahren in grösserem Ausmass beeinträchtigen werden», erklärte das Bundesamt für Umwelt im Jahr 2020 (siehe Infosperber: «Vergiftung des Trinkwassers»).
Hier die unglaubliche Geschichte dieses Pflanzenschutzmittels:
Chlorothalonil kam während Jahrzehnten im Getreide- und Gemüseanbau sowie auf Rebbergen und auf Golfplätzen zum Einsatz. Die Herstellerin Syngenta erzielte damit Milliardenumsätze.
1970: Die Schweiz lässt das erste Fungizid mit dem Wirkstoff Chlorothalonil zu.
1978: In einer Studie des US-Krebsinstituts heisst es: «Chlorothalonil war in Rattenversuchen krebserregend. Die Ratten entwickelten Nierentumore.» Das Fungizid sei «ein potenzielles Risiko für den Menschen».
1983: Christian Schlatter, Professor am toxikologischen Institut der ETH, meinte allgemein zur Zulassung von Pestiziden (Pflanzenschutzmittel gegen Insekten oder Pilze) am Fernsehen: «Pflanzenschutzmittel, die Krebs erzeugen könnten, werden gar nicht zugelassen. Sie werden vorher durch intensive Untersuchungen an Modellsystemen und auch mit Tierexperimenten auf ihre Krebswirksamkeit abgeklärt.» Schlatter hatte auch bei Holzschutzmitteln wiederholt Sand in die Augen gestreut (siehe Erich Schöndorf: «Von Menschen und Ratten», Verlag Die Werkstatt, 1998).
2011: Die EU und die Schweiz verschärfen die Zulassungsbedingungen. Es muss kein Beweis mehr vorliegen, dass ein Pestizid bei Versuchstieren tatsächlich Krebs verursacht. Künftig genügt es, dass ein Pestizid als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft wird, um es zu verbieten.
2016: Die EU unterzieht Chlorothalonil einer neuen Bewertung.
2019 April: Die EU verbietet Chlorothalonil. Hauptgrund war die Verseuchung des Grundwassers durch Abbauprodukte mit «einem hohen Risiko für Amphibien und Fische». Und Chlorothalonil sei ein «karzinogener Stoff der Kategorie 1B». 1B bedeutet «wahrscheinlich krebserregend». Die EU-Mitgliedländer dürfen eine Aufbrauchfrist bis maximal 20.5.2020 gewähren.
2019 Dezember: Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW verbietet Chlorothalonil: Ab 1.1.2020 gilt ein Verkaufsverbot. Eine Aufbrauchfrist erlässt das BLW nicht. Begründung: Das Fungizid sei «wahrscheinlich krebserregend» und es könne «nicht ausgeschlossen werden, dass gewisse Abbauprodukte dieses Fungizids langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben».
Reaktion von Syngenta: «Wir sind enttäuscht, dass die Schweizer Behörden beschlossen haben, die Zulassung für Chlorothalonil zu widerrufen.» Syngenta erhebt wegen «Rufschädigung» Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht.
2020: Das Bundesverwaltungsgericht gibt einem Begehren von Syngenta in einem Zwischenentscheid statt: Die Behörden dürfen nicht mehr verbreiten, Chlorothalonil sei «wahrscheinlich krebserregend». Erst jetzt im Mai 2024 hebt das Bundesverwaltungsgericht den Maulkorb-Entscheid auf.
Ein endgültiger Entscheid über das Verbot von Chlorothalonil von 2020 steht immer noch aus. Das neu zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV erwartete einen Entscheid darüber in der zweiten Jahreshälfte 2022.
Unterdessen ist es Mai 2024 geworden.
Die Kantonschemiker tappten im Dunkeln
Abbauprodukte von Chlorothalonil belasten nicht nur viele Grundwasservorkommen, sondern an vielen Orten auch das Trinkwasser.
Die Kantonschemiker, welche dafür sorgen sollten, dass das Trinkwasser einwandfrei bleibt, konnten während Jahrzehnten gar nicht untersuchen, ob Abbauprodukte von Chlorothalonil im Trinkwasser vorhanden sind. Denn sie können im Labor nur nach Substanzen suchen, von denen sie wissen, dass es sie gibt.
Der Grund: In den eingereichten Unterlagen für die Zulassung müssen die Hersteller zwar angeben, zu welchen Abbauprodukten oder Metaboliten ein Pestizid führt. Doch diese Informationen behandelten die Behörden in der Schweiz als Geschäftsgeheimnis der Hersteller und informierten die Kantonschemiker jahrelang nicht darüber.
Erst in den letzten paar Jahren gab das BLW auf Druck der Kantonschemiker einzelne Abbauprodukte einiger Pestizide bekannt. Erst dann konnten Kantonschemiker das Grund- und Trinkwasser nach diesen Abbauprodukten untersuchen. Für eine Veröffentlichung der vollständigen Pestizidberichte mit Angabe sämtlicher Abbauprodukte «fehlt die rechtliche Grundlage», beschied das BLV dem Fernsehen.
Entweder ist dies eine hanebüchene Auslegung der Gesetzesverordnungen oder das industriefreundliche Parlament muss endlich über seinen Schatten springen und eine vollständige Veröffentlichung aller Zulassungsdaten vorschreiben.
Es passt ins Bild, dass die Behörden in der Schweiz nach eigenen Angaben nicht wissen, wie gross die Belastung der Bevölkerung mit Pestiziden und anderen Chemikalien ist.
Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.
Die Schweizer Regierung nimmt ihre Verantwortung zum Klimaschutz nicht wahr und setzt sich über ein wegweisendes Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) hinweg. Damit untergräbt sie die Autorität des Menschenrechtsgerichtshofs und missachtet die Rechte von Menschen, die in der Schweiz am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, kritisiert Amnesty Schweiz.
«Der Bundesrat bekennt sich zwar formell zur Europäischen Menschenrechtskonvention. Aber die Weigerung, das EGMR-Urteil zu den KlimaSeniorinnen ernst zu nehmen und die notwenigen Massnahmen zum Klimaschutz einzuleiten, ist eine klare Missachtung des Gerichtshofs und schwächt die durch ihn garantierten Menschenrechte. Die Klimakrise ist eine der grössten Bedrohungen der Menschenrechte. Der Bundesrat muss deutlicher für Klimaschutz und Menschenrechte einstehen», sagt Alexandra Karle, Geschäftsleiterin von Amnesty Schweiz.
Weiterlesen auf Amnesty International
Kernkraft sei teuer, riskant und langsam, sagt Ramana. Warum, fragt er in seinem neuen Buch, setzen sich Regierungen dann immer noch dafür ein?
Man könnte meinen, die Atomkraftdebatte sei so gut wie entschieden. Natürlich gibt es immer noch einige Neinsager, aber die meisten vernünftigen Menschen sind zu der Erkenntnis gelangt, dass wir im Zeitalter der Klimakrise – neben Wind- und Solarenergie – kohlenstoffarme Kernenergie brauchen, um den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erleichtern. Im Jahr 2016 waren 400 Reaktoren in 31 Ländern in Betrieb. Eine Schätzung geht davon aus, dass Mitte 2023 ungefähr die gleiche Anzahl in Betrieb sein wird und 9,2 % der weltweiten kommerziellen Bruttostromerzeugung ausmacht. Aber was wäre, wenn dieser Optimismus tatsächlich falsch wäre und die Atomkraft ihr Versprechen niemals einlösen könnte? Das ist das Argument des Physikers MV Ramana in seinem neuen Buch. Seiner Meinung nach ist Atomkraft teuer und gefährlich und der Ausbau dauert zu lange. Nuklear, so der Titel des Werks, sei keine Lösung.
Dies war nicht das Buch, das Ramana, Professor an der University of British Columbia, schreiben wollte. Die Probleme mit der Atomkraft seien so „offensichtlich“, wettete er, dass sie nicht näher erläutert werden müssten. Aber mit der Anleitung seines Herausgebers erkannte er seinen Fehler. Selbst in der zeitgenössischen Umweltbewegung, die neben der Antikriegs- und Anti-Atomkraft-Bewegung entstand, gibt es Konvertiten. Prominente Umweltschützer, die angesichts der Klimakrise verständlicherweise verzweifelt sind, halten es für rational und vernünftig, die Kernenergie als Teil unseres Energiemixes zu unterstützen.
Aber mit einem Doktortitel in Physik und einem früheren Buch, in dem er untersucht, warum Indiens Atomprogramm nicht funktioniert hat und nicht funktionieren wird, ist Ramana nicht nur mit den moralischen, sondern auch mit den technischen und praktischen Argumenten gegen die Atomkraft bestens vertraut. Er legt diese in seinem neuen Werk dar und untersucht dann, was er ursprünglich untersuchen wollte: Warum Regierungen und Unternehmen trotz der überwältigenden Beweise gegen die Atomkraft weiterhin in sie investieren.
Wenn wir online sprechen, geht er mir zuvorkommend und detailliert auf die Probleme ein. In Kanada ist es schon 23 Uhr vorbei, aber Ramana, der enthusiastisch und umgänglich ist, erklärt geduldig und sorgfältig, warum er jede Rechtfertigung, die ich ihm vorlege, für falsch hält.
Am dringendsten sei vielleicht, dass die Risiken der Atomkraft zu gross seien, sagt er. Die Technologie funktioniert in dem Sinne, dass Reaktoren in Betrieb sind und Strom produzieren, sagt Ramana, aber sie ist nicht stabil. In der Physik gibt es sogenannte auftauchende Eigenschaften, und wir wissen, wie sich Atome verhalten, aber wenn man eine Gruppe von ihnen zusammenfügt, sagt er, "fangen sie an, Dinge zu tun, die die einzelnen Atome alleine nie tun". Technologie sei ähnlich, sagt er und beruft sich dabei auf die Arbeit des Sozialwissenschaftlers Charles Perrow. Wenn Sie verschiedene Elemente von Kernreaktoren zusammenbringen, können sie auf unvorhersehbare Weise zusammenarbeiten. Wenn Sie beispielsweise einen Sicherheitsmechanismus für eine Komponente hinzufügen, wird das System komplexer, was die potenziellen Ursachen für neue Unfälle erhöht.
Obwohl grössere Störungen selten sind, steigt die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens durch "extreme Wetterbedingungen aufgrund des Klimawandels", sagt Ramana, und werden durch Kostensenkungsmassnahmen von Unternehmen, denen das Endergebnis am Herzen liegt, erhöht.
Für einige Umweltschützer war Fukushima ein Wendepunkt. Wo Tschernobyl als Warnung vor der nuklearen Gefahr verstanden wurde, kam es hier zu einer erheblichen Katastrophe, aber niemand erhielt eine tödliche Strahlendosis; Wenn das so schlimm ist, wie es nur geht, gibt es vielleicht nicht so viel Grund zur Sorge, zumal sich die Technologie seitdem verbessert hat, seit sie gebaut wurde? Nicht so, sagt Ramana. "Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Ihrer Strahlenexposition und Krebs", sagt er und fügt hinzu, dass es "keine Beweise" dafür gebe, "dass unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts kein Krebsrisiko besteht". "Das Fehlen von Beweisen", sagt er, "ist kein Beweis für das Fehlen."
Auf diese Weise werde Atomkraft nicht an Gemeinden verkauft, in denen Kraftwerke stehen, sagt er. Was sagen Regierung und Industrie einer Gemeinde wie Wylfa auf Anglesey (Ynys Môn), wo vom Bau eines weiteren Atomkraftwerks die Rede war? Dass eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht – klein, aber nicht null –, dass es zu einem Unfall kommt, der dazu führt, dass Sie Ihr Zuhause verlassen müssen und möglicherweise nie wieder zurückkommen? Oder dass es völlig sicher ist? Es sei fast immer Letzteres und das sei einfach nicht ehrlich, sagt er. Die sicherste Annahme ist, dass Strahlung selbst in den niedrigsten Konzentrationen gefährlich ist. Dies gilt auch für Abfälle, die Hunderttausende von Jahren radioaktiv bleiben und derzeit auf längere Sicht nicht sicher entsorgt werden können, sodass sie irgendwann die Biosphäre kontaminieren könnten.
Was ist mit dem Argument, dass die Industrie den Menschen Arbeitsplätze bietet, die sie brauchen, und so viele Menschen auf der ganzen Welt mit Energie versorgen könnte, die derzeit darauf verzichten? Wer sind wir in der entwickelten Welt, um dem im Weg zu stehen? Atomkraft schafft pro erzeugter Energieeinheit weniger Arbeitsplätze als erneuerbare Energien, sagt er in dem Buch, und wenn es um letztere geht, sind die Arbeitsplätze geografisch stärker verteilt. Was die weltweite Bereitstellung enormer Energiemengen anbelangt, sagte er, dass die Kernenergie nicht schnell genug ausgebaut werden könne, um "dem Tempo zu entsprechen, mit dem die Welt ihre CO2-Emissionen senken muss" oder um diejenigen schnell zu versorgen, die dies nicht tun. Die Planung und der Bau eines Kernkraftwerks dauert mindestens 15 bis 20 Jahre und wäre in den vielen Ländern, die derzeit nicht über die entsprechende Infrastruktur verfügen, wahrscheinlich deutlich schwieriger.
Abschliessend möchte Ramana darauf hinweisen, dass die Atomenergieindustrie nur dank staatlicher Unterstützung überlebt. Durch Stromrechnungen und Steuern zahlt die Öffentlichkeit häufig einen erheblichen Betrag für den Bau und Betrieb von Kernkraftwerken sowie für die Lagerung der Abfälle. Regierungen gewähren ausserdem Subventionen, verzerren die Strommärkte zugunsten der Atomkraft und bauen so enge Beziehungen zur Industrie auf, dass sie am Ende ihre Propaganda wiederholen, sagt er.
Einer der Hauptgründe dafür, dass Regierungen so viel Geld in die Kernenergie stecken, liegt darin, dass sie eng mit Atomwaffen verknüpft sind, die angeblich die Sicherheit und Stärke eines Landes garantieren, sagt Ramana. "Technisch gesehen bedeutet der Besitz eines Kernreaktors, dass man über mehr Kapazitäten zur Herstellung von Atomwaffen verfügt", sagt er, auch durch austauschbares Personal.
Aber wo die Atomkraft der Aufgabe nicht gewachsen ist, sind es die erneuerbaren Energien, sagt Ramana und verweist auf die Statistiken. Der Anteil der weltweiten Energieerzeugung durch Kernreaktoren ist von geschätzten 16,7 % im Jahr 1997 auf 9,2 % im Jahr 2022 gesunken, was vor allem auf die Kosten und die langsame Inbetriebnahme zurückzuführen ist. Mittlerweile erzeugten Wind- und Solarenergie im ersten Halbjahr 2024 30 % des gesamten Stroms in der EU, wodurch die Rolle fossiler Brennstoffe schrumpfte. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass erneuerbare Energiequellen bis 2028 über 42 % der weltweiten Stromerzeugung ausmachen werden.
Erneuerbare Energien müssen nicht zu ungeplanten Stromausfällen führen, wie oft behauptet wird, wenn das Stromnetz auf eine vielfältige Anzahl von Quellen und eine verbesserte Speicherung zurückgreifen würde. "So bekommen wir Wasser in unsere Wasserhähne", sagt Ramana, "auch wenn es nicht die ganze Zeit regnet."
Das heisst nicht, dass erneuerbare Energien ein Allheilmittel sind. Auch sie haben Folgen für die Umwelt und die Gesundheit, sagt Ramana in dem Buch, und können die Ausbeutung von Menschen, Land und Ressourcen beinhalten. "Die Welt muss ihren Materialdurchsatz reduzieren, indem sie weniger produziert und verbraucht", sagt er.
Wir sprechen über den Tag der britischen Parlamentswahlen im Juli, und ich möchte wissen, was er dieser neuen Labour-Regierung raten würde, die begeistert davon spricht, dass das Land eine "Supermacht für saubere Energie" werden soll. Er zögert nicht. Erstens: Verzichten Sie auf den Bau neuer Kernkraftwerke. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sich Sizewell C von Hinkley Point C unterscheiden wird. Zweitens betreibe man damit "den falschen technologischen Weg" und statt in kleine modulare Reaktoren zu investieren – die seiner Meinung nach im Grossen und Ganzen die gleichen Probleme haben wie ihre grösseren Pendants – sollte man sich ganz auf erneuerbare Energien und Speicherung konzentrieren. Drittens ist es nicht machbar, bestehende Kernkraftwerke morgen abzuschalten, aber die Minister sollten jetzt mit der Planung dafür beginnen. Letztlich, sagt er, sollte die Regierung akzeptieren, dass die grossen Versprechen der Kernenergie nicht wahr werden und auch nicht wahr werden können.
"Die Sonne wandelt Kernenergie aus ihrem Kern in die Energie des Sonnenlichts um", schrieb der Physiker Keith Barnham im Jahr 2014. Das bedeutet, so der Autor Richard Seymour, "dass sich die Frage stellt, ob wir, anstatt auf der Erde Kernreaktoren zu bauen, auf den Kernfusionsreaktor im Kern der Sonne zurückgreifen können". Ramanas Antwort lautet: Ja. Nicht nur, weil wir es können, sondern weil wir es müssen.
Nuclear is Not the Solution: The Folly of Atomic Power in the Age of Climate Change by MV Ramana ist jetzt erhältlich
Der Skandal um mit illegalen Methoden behandeltes Nestlé-Mineralwasser weitet sich nochmals aus.
Natürliches Mineralwasser kommt klar und kühl aus den Tiefen der Erde und muss kaum behandelt werden, denn es ist von «ursprünglicher Reinheit». So steht es im Gesetz. Erlaubt sind nur wenige Methoden.
UV-Licht und Aktivkohlefilter gehören nicht dazu. Genau diese hat Nestlé aber verwendet. Das zeigten Recherchen der französischen Zeitung «Le Monde» im Januar. Betroffen waren die Marken Perrier, Vittel, Hépar und Contrex.
Nestlé redete sich mit «Sorge um Konsumenten» heraus
Die Qualität von Mineralwässern wäre eben nicht immer gleich, rechtfertigte sich der Konzern. Aus Sorge um die Gesundheit der Konsument:innen werde das Wasser behandelt.
Als Nächstes kam durch Recherchen von «Le Temps» zu Tage, dass Nestlé auch beim Minieralwasser Henniez in der Schweiz Aktivkohlefilter verwendet hatte. Inzwischen habe man die verbotene Praxis aber wieder eingestellt, teilte das Unternehmen mit (Infosperber berichtete).
Foodwatch: «Jahrzehntelanger, systematischer Betrug»
Nun stellt sich heraus, dass der Verstoss kein isoliertes Vorkommnis war. Die Europäische Kommission bestätigte am 24. Juli, dass Nestlé seit den 1990er-Jahren französisches «Mineralwasser» mit verbotenen Methoden filtert.
Der Betrug sei «beispiellos», schreibt das französische Medium «Mediapart». Es gehe um drei Milliarden Euro und einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren.
Nestlé habe seit den 1990er-Jahren mit verbotenen Methoden gereinigtes Wasser als «natürliches Mineralwasser» verkauft, fasst die Konsumentenorganisation Foodwatch auf Deutsch zusammen. Falls sich das wirklich so zugetragen habe, handle es sich um «jahrzehntelangen, systematischen Betrug», sagt Ingrid Kragl von Foodwatch Frankreich.
Nahrungsmultis machen aus Fettleibigkeit ein Geschäftsmodell – und umgehen dabei Gesetze zu medizinischen Produktangaben.
Sie schiebt den roten Einkaufswagen durch die Gänge eines US-amerikanischen Lebensmittelhändlers und wirft eine Packung Kaffee, einen Behälter mit Eiscreme sowie eine Schachtel Tiefkühlpizza hinein.
«Was haben diese drei Produkte gemeinsam?», fragt die Einkaufs-Influencerin Joanna Mitru ihre über 500’000 Follower rhetorisch auf Instagram.
«Richtig, sie alle können ernsthafte Beschwerden verursachen.»
Als Nächstes präsentiert Mitru drei Nahrungsergänzungsmittel der Marke Wonderbelly aus einem anderen Regal – in den Geschmacksrichtungen Erdbeermilkshake, Wassermelone-Minze und fruchtiges Müsli. Angeblich sollen sie Sodbrennen und sauren Reflux lindern.
Nun kann die Influencerin ihr Cookies-and-Cream-Eis nach der Quattro-formaggi-Tiefkühlpizza und einer Tasse Instant-Kaffee also bedenkenlos schlemmen.
Fertiggerichte für Kinder
Hinter dem Gegenmittel für Magenbeschwerden steht der Investmentfonds AF Ventures, der vom französischen Lebensmittelriesen Danone mitbegründet wurde. AF Ventures investiert gleichzeitig auch in Chips, Brezel und Fertiggerichte für Kinder.
Gemäss ihrer Website hat Danone es sich zur Aufgabe gemacht, «die Gesundheit so vieler Menschen wie möglich durch Ernährung zu verbessern». Doch der Lebensmittelhersteller stellt auch gesüsste Joghurts für Kinder her, die nach Angaben des Diabetes-Fonds zwei Würfelzucker pro Portion enthalten. Ebenfalls Teil des Danone-Sortiments: Erdbeerjoghurt mit nur 2,6 Prozent Erdbeeranteil, dafür gespickt mit bunten, zuckerhaltigen Schokokugeln.
Der französische Lebensmittelkonzern steht mit diesem Widerspruch nicht alleine in der Nahrungsmittellandschaft. Wie das niederländische Magazin «The Investigative Desk» herausfand, investieren fünf der zehn grössten europäischen Hersteller industriell stark verarbeiteter Lebensmittel ebenfalls in Produkte, die angeblich Krankheiten bekämpfen, die durch eine ungesunde Ernährung verursacht werden können. Und profitieren damit von der vermeintlichen Lösung eines Problems, das sie selbst mitverursacht haben.
So bieten Nestlé, Mars, Danone, Unilever und Kraft-Heinz Produkte aus den Sparten Gewichtsreduzierung und medizinische Ernährung für Diabetiker sowie Behandlungen für Verdauungsprobleme an.
Daniela Gschweng / 14.09.2024 Das Fleischverbot in St. Gallen macht deutlich: Die Schweiz hat ein massives PFAS-Problem. Und das dürfte erst der Anfang sein.
Seit August gelten PFAS-Grenzwerte für einige besonders kritische Lebensmittel. Dass fünf Betriebe im Kanton St. Gallen ihr Fleisch deshalb nicht mehr verkaufen dürfen, war ein Schock. Die Quelle der giftigen Chemikalien: mit PFAS belasteter Boden, auf dem das Vieh graste und das Futter wuchs.
Die unbequeme Wahrheit: Es gibt praktisch keinen Boden in der Schweiz, der keine PFAS (per- und polyflourierte Alkylsubstanzen) enthält. Das zeigte eine Untersuchung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) im vergangenen Jahr. Welche PFAS und wie viel davon, ist unterschiedlich. Die Forschenden untersuchten in 146 Bodenproben auf 32 verschiedene PFAS.
Pluriversum ist eine Reihe von Beiträgen aus dem gleichnamigen Buch, gewidmet all jenen, die für das Pluriversum kämpfen, indem sie sich gegen Ungerechtigkeit wehren und nach Wegen suchen, in Harmonie mit der Natur zu leben. Die Welt, die wir wollen, ist eine Welt in die viele Welten passen. Die Einführung zur Serie gibt es hier und die Entstehungsgeschichte hier.
von Teresa Anderson
‚Klimasmarte Landwirtschaft‘ ist ein Schlagwort, mit dem eine Landwirtschaft beschrieben wird, die angeblich den Klimawandel abschwächt oder sich an ihn anpasst. Da es jedoch weder eine klare Definition noch spezifische Kriterien zur Unterscheidung gibt, hat die Agrarindustrie den Begriff begeistert aufgegriffen, um ihre Aktivitäten als gut für das Klima darzustellen.
Viele Organisationen in der Ernährungsbewegung stehen dem Konzept der klimasmarten Landwirtschaft misstrauisch – oder sogar ablehnend – gegenüber. Sie teilen die wachsende Sorge, dass der Begriff so vage ist, dass er dazu benutzt wird, Greenwashing mit Praktiken zu betreiben, die tatsächlich schädlich für das Klima und die Landwirtschaft sind. Viele sind besorgt, dass die Förderung einer klimasmarten Landwirtschaft mehr schadet als nützt und in Wirklichkeit den Übergang zu Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit untergräbt, der in unseren Ernährungssystemen dringend notwendig ist.
Der Begriff ‚klimasmarte Landwirtschaft‘ wurde ursprünglich von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO – UN Food and Agriculture Organization) geprägt, um landwirtschaftliche Konzepte zu fördern, die den Klimawandel abschwächen und sich an ihn anpassen, und die gleichzeitig die Erträge steigern können.
Die Fakten und Aussichten sind ernüchternd und alarmierend.
von Peter Vlatten
Wer den Krieg nicht bekämpft, kann die Umwelt nicht retten! Wer behauptet, er könne das Klima retten, ohne dem Militarismus entgegenzutreten, der leugnet die Fakten. Wer behauptet, durch Unterstützung von Aufrüstung und Krieg könne das „fossile Zeitalter“ beendet werden, der leugnet nicht nur die Fakten, sondern verdreht sie in ihr nacktes Gegenteil. „Auf einem besetzten Land wie Palästina gibt es keine Klimagerechtigkeit.“ (Greta Thunberg)!
Im Jahr 2023 lagen die Militärausgaben weltweit bei insgesamt 2,4 Billionen US-Dollar. Das ist ein Anstieg von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr!
Die USA gaben mit 916 Mrd ca. 40 Prozent aus. Mehr als China, Russland und die weiteren 7 Länder mit den grössten Militärausgaben zusammen.
Die USA betreiben weltweit über 800 ausländische militärische Stützpunkte. Russland 20, China 1.
China plant 2 bis 3 weitere Militärbasen, die die USA mit aller Macht zu verhindern suchen.
Bei der Klimakonferenz Kyoto 1997 haben die USA durchgesetzt, dass der militärische Komplex bei der CO2 Bilanzierung vollkommen unberücksichtigt bleibt.
Die Forschung ist somit auf Schätzungen – jeweils auf den Betrieb des Militärapparats, die Rüstungsindustrie und die realen Kriegsereignisse bezogen – angewiesen. Diese schwanken zwischen 5 und 10 Prozent der weltweiten CO2 Bilanz. Die weltweite Rüstungsspirale und zunehmenden militärischen Konflikte dürften diese Prozentwerte sprunghaft nach oben verschieben. Die Steigerungen der Emissionen allein für den Militärbetrieb von NATO und Deutschland im vergangenen Jahr gegenüber 2022 sind brisant. NATO 15%, Deutschland 55%!
Vom 26. bis 29. August trafen sich indigene Völker aus der ganzen Welt in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, um ihre Position für die Verhandlungen auf der Konferenz der Vereinten Nationen über die Biodiversität (COP16) abzustimmen.
Die Indigenen wollen die Anerkennung ihres traditionellen Wissens und ihrer territorialen Rechte im Rahmen des Schutzes der Biodiversität und der Bekämpfung der Klimakrise auf die Agenda setzen. Auf der COP 16 soll auch der Arbeitsplan für die nächsten zehn Jahre für indigene Völker und lokale Gemeinschaften beschlossen werden. Die indigenen Vertreter*innen wollen den direkten Zugang zu Finanzmitteln erreichen.
An dem Treffen in Bogotá nahmen mehr als 150 Vertreter*innen von Staaten und indigenen Völkern aus Afrika, Nordamerika, Lateinamerika und der Karibik, Asien, der Arktis, Osteuropa, der Russischen Föderation, dem Pazifik und Zentralasien sowie Transkaukasien teil. Es findet im Rahmen des TRUA-Weltgipfels über traditionelles Wissen und Biodiversität statt, der vom Internationalen Indigenen Forum für Biodiversität (IIFB) organisiert wird, ebenso wie vom Runden Tisch Indigene Völker und Organisationen (MPC) aus Kolumbien, dem kolumbianischen Umweltministerium und dem Internationalen Netzwerk indigener Frauen für biologische Vielfalt.
Indigene fordern mehr politischen Einfluss
Die kolumbianische Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Susana Muhamad, versicherte, dass bei diesem Treffen die indigenen Völkern ihre Positionen wirklich einbringen könnten und dass die Verhandlungen über Artikel 8J im Rahmen der Biodiversitätskonvention für sie zufriedenstellend verlaufen würden. „Sie haben zwei Erwartungen: ein ständiges untergeordnetes Gremium in der Konvention zu haben, d.h. ein dauerhaft anerkanntes Gremium, das ihnen mehr politischen Einfluss gibt, und direkten Zugang zu den internationalen Ressourcen zu haben, die für den Arbeitsplan bereitgestellt werden“, sagte die Ministerin.
Ramiro Batzin, Co-Vorsitzender des IIFB, erklärte, der Arbeitsplan verfolge für indigene Völker vier Hauptziele. „Die Anerkennung des Wissens und der Rechte indigener Völker soll gestärkt werden, die Ziele sollen sich an den Indikatoren des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal orientieren, und es soll ein direkter Zugang zu Finanzmitteln ermöglicht werden.“
„Ausserdem sollen politische Prozesse gefördert werden, die die Rechte indigener Völker anerkennen, und nationale Pläne sollen mit einem Kapitel über traditionelles Wissen verknüpft werden“, so Batzin weiter.
Schlüssel zum Schutz der Artenvielfalt
Während des Treffens betonte Orlando Rayo, leitender Berater der Nationalen Organisation der Indigenen Kolumbiens (ONIC), dass „der Weltgipfel über das traditionelle Wissen den Beitrag der Wissenssysteme der indigenen Völker zum Schutz des Lebens, der Territorien, des Friedens und der Menschheit hervorhebt“.
Kommentar: Ich muss festhalten, dass die Indigenen die Anliegen vertreten, die für die gesamte Menschheit von grösster Wichtigkeit sind. Zu viele unter "uns" Westlern, Neoliberalen, Kapitalisten, Unbewussten, interessieren sich nicht dafür.
Schaut man auf die Umweltpolitik (Stichwort Klimakonferenzen), so kann ich feststellen, dass die viel zu wenig weit gehenden Resolutionen durch die meisten teilnehmenden Regierungen laufend abgebaut werden:
German Foreign Policy / 17.09.2024 Deutschland forciert den Abbau von Lithium in Europa. In Serbien und Portugal stossen die Pläne auf Widerstand der Bevölkerung.
Vier Staumauer-Projekte, geplant um die Winterstromlücke zu decken, sind technisch unmöglich oder zu aufwendig.
as Augenmerk galt vor allem der Umwelt, als sich der Runde Tisch unter Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Dezember 2021 auf die 15 Wasserkraftprojekte zur Deckung der Winterstromlücke einigte. Doch neben Umweltverbänden stellte sich auch die Schweizerische Wasserwirtschaft mit dem damaligen Präsidenten Albert Rösti hinter die Projekte. Und seitens der Wasserkraftbetreiber setzte Axpo-Chef Christoph Brand die Unterschrift unter das Dokument. Es sieht vor, bis 2040 die Winterstromlücke von 2,2 Terawattstunden (TWh) pro Jahr grösstenteils mittels Erhöhung bestehender Staumauern zu decken. Ob jedoch Doppelbogen-Staumauern* um 20 Meter erhöht werden können, dazu fehlten verlässliche Angaben, wie aus den geheimen Dokumenten hervorgeht, die Infosperber am 8. Januar 2023 publik machte.
Die faschistische Logik der Klima-Lüge
Heute geben unsere amerikanischen Faschisten den Meteorologen die Schuld an den Wirbelstürmen und stören die Reaktion der Regierung. Morgen werden sie den Klimawandel den Klimawissenschaftlern in die Schuhe schieben und ihre Lieblingsfeinde deportieren. Und übermorgen wird es keine Demokratie und kein Land mehr geben, sondern nur noch eine Politik der Ohnmacht und eine faschistische Katastrophe.
Trump und Vance lehren uns, dass die Regierung nichts anderes tun kann, als uns gegeneinander aufzuhetzen. Sie tun dies, indem sie Desinformationen über kritische Angelegenheiten wie Wirbelstürme verbreiten, so dass die Menschen die Regierung, die einzige Institution, die helfen kann, verachten und stören. Das ist Politik der Ohnmacht, und sie führt zum Faschismus.
In der Politik der Ohnmacht ist nichts wahr ausser unseren Gefühlen, und so können wir die Ursachen von Problemen nicht erkennen und erwarten nicht wirklich, sie zu lösen. Sobald wir akzeptieren, dass die Regierung nutzlos ist, reagieren wir auf Krisen, indem wir uns gegeneinander wenden. Politik beginnt dann nicht mit der Verbesserung des Zusammenlebens, sondern mit der Wahl eines inneren Feindes.
Das ist sehr bequem für die ohnmächtigen Politiker, die nicht regieren, indem sie Probleme angehen, sondern indem sie Feinde definieren.
Wenn es ein echtes Problem gibt, werden sie Feinde definieren. Wenn es kein echtes Problem gibt, wie bei den Haustieren in Springfield, Ohio, werden sie ebenfalls Feinde definieren. Von der Spitze der Politik aus nutzen sie ihre Talente, um uns gegeneinander aufzuhetzen. Wir vergessen dann, was die demokratische Regierung für uns getan hat, und gewöhnen uns an dieses neue Muster von Leid, Missgunst und Konflikten.
In einem Regime der Ohnmacht von Trump und Vance geht Amerika dann zum Faschismus über, in dem nicht mehr das Gesetz zählt, sondern das Volk, aber nur das Volk, das „wirkliche Volk“, diejenigen, die glauben, dass sie von ihrem Führer bevorzugt werden. Die Politik ist nicht mehr die Regierung, die für sie handelt, sondern sie handelt für ihre Herrscher, nach einem Skript des Wir-und-Sie. Die politische Energie, die einst als Politik beschlossen wurde, wird nun als Feindschaft verbreitet.
Die Politik der Ohnmacht begünstigt den Faschismus auf andere Weise. Wenn wir nicht mehr an Recht und Demokratie glauben, wollen wir immer noch etwas erreichen, zumindest für uns selbst. Und so müssen wir einen Weg finden, den Führer persönlich anzusprechen: indem wir jemanden bestechen, indem wir ihm einen besonderen Gefallen tun. Vor dem Hintergrund von Konflikt und Chaos werden wir natürlich dankbar sein, wenn überhaupt etwas für uns getan wird. „Ich allein kann es richten“, sagt Trump seit acht Jahren. Wenn alles kaputt ist, wird das wahr, und wir werden zu undankbaren Untertanen.
Wenn sich die Erde erwärmt und die Stürme und Dürren immer schlimmer werden, werden Trump und Vance die Wissenschaft unterdrücken und den Wissenschaftlern die Schuld geben. Der Plan, alle Meteorologen zu entlassen, steht bereits fest. Das Projekt 2025 wird den Nationalen Wetterdienst abschaffen und den Klimawandel zu einem Tabuthema innerhalb der Bundesregierung machen. Diese direkte Anwerbung des Todes ist an sich schon ziemlich faschistisch.
Den Amerikanern wird gesagt werden, dass die „Eliten“ der Regierung das eigentliche Problem seien. In einem Regime der politischen Ohnmacht wird es keine Lösung geben - was sowohl idiotisch als auch herzzerreissend ist, denn die Technologie zur Behebung der globalen Erwärmung steht unmittelbar vor der Tür. Wir könnten dieses Problem lösen und in einer viel besseren Welt leben.
Stattdessen wird sich mit dem Klimawandel auch der Faschismus verschlimmern. Das ist die Politik der Katastrophe, auf die wir als nächstes zusteuern werden. Wenn wir mit einem wirklich existenziellen Problem konfrontiert sind und wenn es in unserer Politik nicht um Politik, sondern um Feindschaft geht, werden wir den Opfern die Schuld geben.
Das hat bereits begonnen. Der Klimawandel betrifft zuerst die Menschen im Süden der Vereinigten Staaten. Unsere Entscheidung, das Klima zu erwärmen, garantiert weitere Migrationsversuche. Und wenn es soweit ist, werden die Politiker der Ohnmacht einfach die Migranten beschuldigen. Ihre Antwort auf alles wird die Abschiebung sein.
Wenn sich die Erde erwärmt und die Stürme und Dürren immer schlimmer werden, werden Trump und Vance die Wissenschaft unterdrücken und den Wissenschaftlern die Schuld geben. Der Plan, alle Meteorologen zu entlassen, steht bereits fest. Das Projekt 2025 wird den Nationalen Wetterdienst abschaffen und den Klimawandel zu einem Tabuthema innerhalb der Bundesregierung machen. Diese direkte Anwerbung des Todes ist an sich schon ziemlich faschistisch.
Und der Versuch, Millionen von Menschen abzuschieben, wird natürlich die Amerikaner gegeneinander aufbringen. Die Regierung unter einem Trump-Vance-Regime wird höchst dysfunktional sein. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, gibt es in der Bundesregierung keine Organe, die in der Lage wären, eine Abschiebung in der Grössenordnung von Millionen oder Dutzenden von Millionen durchzuführen. Die einzige Möglichkeit, eine solche Massenabschiebung zu organisieren, besteht darin, die Bürger aufzufordern, ihre Nachbarn zu denunzieren, und Zehntausende von lokalen Behörden für die Fahndung abzustellen. Und so kommen wir vom Sturm zu den Sturmtruppen.
Nichts davon ist spekulativ. Es ist die klare Lesart der Trump-Vance-Kampagne. Und das ist alles nicht neu. Auch Hitler leugnete die Wissenschaft, die die grundlegenden Probleme des Überlebens hätte lösen können; auch Hitler propagierte die ökologische Krise als Grund für einen Ethnie-Krieg; auch Hitler begann mit Massendeportationen von Migranten (grösstenteils durchgeführt von einem nichtstaatlichen Akteur, der zu diesem Zweck abgestellt wurde, der SS).
Die Logik des Faschismus ist uns aus der Geschichte bekannt. Und wenn wir unsere Augen nicht abwenden, sehen wir, wie sich diese Logik in der Zukunft auswirken kann. Die Geschichte kann uns helfen, zu sehen, aber die Geschichte wird die Arbeit nicht für uns erledigen. Wir müssen selbst Geschichte machen, im Namen einer besseren Zukunft. Das ist in greifbarer Nähe, wenn wir alle tun, was wir können.
Zum Artikel von Timothy Snyder auf Substack
Is that good? What does that even mean?
First Dog on the Moon in The Guardian
It may be colourful but if it gets on your clothes you have to throw them away, says biologist Dr Joe Roman, who can’t get enough of the stuff, which is vital to support ocean biodiversity.
Kommentar: Ein Beispiel, wie "wir" die umzählbare Menge von Zusammenhängen und Abhängigkeiten im ganzen Erd- und Planetensystem bis zum Universum nicht einmal ansatzweise verstehen, diese aber manipulieren und zerstören, als wüssten wir Bescheid.
Mitteleuropa bemerkt noch wenig, woanders geht bereits das Wasser aus. Die Weltwasserkommission fordert dringend Gegenmassnahmen.
Anfang September geschah in der Nordsahara etwas Aussergewöhnliches: Es regnete. An einem Tag fiel so viel Regen wie sonst in einem Jahr. An der Grenze zwischen Marokko und Algerien, wo sich sonst kaum Wasser findet, bildeten sich Seen zwischen den Dünen. Spektakuläre Fotos gingen durch die Medien (hier als Video auf Youtube). Das letzte Mal, dass es so viel regnete, liegt 50 Jahre zurück.
Die Kehrseite: Mindestens 20 Menschen verloren ihr Leben. Starkregen gehören zu den bedrohlichsten Naturereignissen in der Wüste. Weltweit gab es wegen Überschwemmungen, Erdrutschen und Stürmen in den vergangenen Jahren tausende Tote. Genauso tödlich ist ihr Gegenteil: ausbleibender Regen. Wasser am falschen Ort zählt zu den grössten Bedrohungen für die Menschheit.
Entgegen Aussagen des Bundesrats zeigt die umfangreichste Studie: Auch autonomes Fahren dürfte mehr Verkehr bringen.
Wie ist das Stauproblem ohne Autobahnausbau sozial- und wirtschaftsverträglich zu lösen? So lautete die Frage in der SRF-Arena zum Autobahnausbau. Jelena Filipovic, Co-Präsidentin des VCS, beantwortete sie ausweichend und gab sie an Bundesrat Albert Rösti weiter.
Auch er kam ins Schleudern.
«Wir entwickeln intelligente Lösungen», sagte der ehemals offizielle Auto- und Ölindustrie-Lobbyist. Und damit meinte er: Dass die Schweiz gesetzlich vorbereitet sei auf autonomes Fahren, obschon die Technologie noch nicht so weit sei.
Damit begab sich Rösti ins Reich der Träume.
I brought a coat for the trip through Ohio, Michigan, Illinois, Oklahoma, and Texas, but never wore it once. The drought in Ohio was painfully visible in the cornfields. A relative was able to come a talk in Ohio because she had fled a hurricane in North Carolina. In Ohio the days started out in the high 30s but then cleared 70. I ran a 5k in Ohio with people who were struggling in the sun and heat — in late October. In Ohio and Michigan the trees were a couple weeks late in turning, at least compared to what I remember. In Oklahoma and Texas it was balmy deep into the night. The drive from OKC to Dallas was scorching.
US-Regierung verhinderte über PR-Firmen geplante Halbierung von Pestizideinsatz in EU / Datenbank mit Negativ-Informationen über Kritiker von Pestiziden und Gentechnik / USA beauftragen Organisationen mit weltweiter Etablierung von Gentechnik
Die 29. Weltklimakonferenz (COP) in Baku endete mit grosser Ernüchterung. Die Länder des Globalen Südens forderten von den Industriestaaten weit mehr Geld, als ihnen jetzt zugesagt wurde. Sie sollen nun bis 2035 jährlich 300 Milliarden Dollar bekommen, weniger als ein Drittel als ursprünglich verlangt. Die armen Länder fühlen sich enttäuscht und vom reichen Norden ungerecht behandelt. Obwohl die Folgen der Erderwärmung immer bedrohlicher werden, steht Klimaschutz derzeit nicht mehr oben auf der weltpolitischen Agenda. Zudem verkommen die grossen Konferenzen immer mehr zur Profilierung autokratisch regierter Regimes, die eigentlich kein Interesse an der Einsparung fossiler Energieträger haben. Die internationale Klimapolitik braucht daher dringend eine Neuausrichtung.
Kommentar: Ich möchte sehen, ob die 300 Mia. pro Jahr an den globalen Süden gehen und falls doch, dann ganz besonders: an wen und wofür.
"COP29: Globaler Süden übt wütende Kritik an Weigerung der Industriestaaten, nötige klimapolitische Maßnahmen in Entwicklungsländern zu finanzieren. Berlin konterkariert mit der Weigerung sein Streben nach mehr Einfluss im Süden.
Die Länder des Globalen Südens üben heftige Kritik an der Weigerung der westlichen Staaten, darunter Deutschlands und der EU, die nötigen Mittel zum Kampf gegen Klimawandel und Klimaschäden bereitzustellen. Auf Druck der westlichen Industriestaaten hat die UN-Klimakonferenz in Baku (COP29) Ende vergangener Woche beschlossen, die Mittel, die aus dem wohlhabenden Norden in die Entwicklungsländer fließen sollen, um dort klimapolitische Maßnahmen zu finanzieren, auf 300 Milliarden US-Dollar im Jahr zu begrenzen. Der Globale Süden fordert die Mittel ein, da der Wohlstand der Industriestaaten auf einem jahrhundertelangen gewaltigen CO2-Ausstoß gründet, während die Entwicklungsländer unter dessen Folgen am stärksten leiden. Experten halten eine Steigerung auf 1,3 Billionen Euro im Jahr für erforderlich. Unterhändler etwa Indiens oder Nigerias nannten die Beschränkung auf 300 Milliarden Euro wütend „dürftig“ bzw. einen „Witz“. Um die Wut abzulenken, griff Außenministerin Annalena Baerbock die Erdöl- und Erdgasförderer an, darunter COP29-Gastgeber Aserbaidschan. Aserbaidschan steigert die Erdgasförderung, weil die EU ihre Importe von dort ausweiten will, um Russland zu boykottieren."
Blei in Wasser, Boden und Luft bedroht weltweit Millionen Menschen und schadet ihrer Gesundheit – vor allem Kinder sind betroffen.
Blei ist eine der ältesten Umweltchemikalien. Um das Jahr 100 war im Trinkwasser Roms rund 40 mal so viel Blei wie in Quellwasser. Das Schwermetall stammte aus bleihaltigen Wasserleitungen.
Später sanken die Bleiwerte, doch im frühen Mittelalter stiegen sie auf den 100-fachen Wert des natürlichen Wassers in der Umgebung an.
Seit 2000 Jahren dasselbe Gift
Heute ist das Leitungswasser in Italien kaum noch mit Blei belastet. Inzwischen hat die Menschheit dem Wasser aber eine Vielzahl anderer giftiger Chemikalien hinzugefügt. Und es gibt noch immer zahlreiche Länder, in denen das Schwermetall ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Trotz «Newcomern» wie PCB und PFAS ist Blei eines der schädlichsten Gifte weltweit.
Wer Blei im Körper hat, wird es so schnell nicht mehr los. Das Schwermetall lagert sich in den Zähnen und Knochen ab und wird von dort langsam freigesetzt. 1,5 Millionen Menschen sterben laut der Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich an Bleivergiftung. Unzählige andere bezahlen mit dem Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten.
Viele Kinder büssen schon am Anfang ihres Lebens ihr Potenzial ein
Der Klimawandel stellt uns vor besondere Herausforderungen. Europa gehört zu den globalen Regionen, die sich am schnellsten aufheizen. Dürren und Starkregen wechseln sich ab. Die trockenen Jahre 2021 und 2022 stellten die deutsche Landwirtschaft vor besondere Herausforderungen. Die Getreideernte lag deutlich unter dem Durchschnitt. 2023 und 2024 beeinträchtigte Hochwasser die Ernten. In Italien bewirkten Dürren und Hochwasserereignisse 2024 Kosten von 8,5 Milliarden.
Das Schweizerische Bundesamt für Umwelt BAFU schreibt dazu (Auszug):
"Trifluoressigsäure (TFA) tritt flächendeckend im Grundwasser auf. Je nach Standort unterscheiden sich die Konzentrationen allerdings deutlich: Unter Ackerland sind die Konzentrationen signifikant erhöht. TFA gelangt dort grossflächig durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ins Grundwasser. In geringeren Konzentrationen wird TFA zusätzlich mit dem Niederschlag ins Grundwasser eingetragen. TFA im Niederschlag stammt primär aus gasförmigen Kältemitteln und Treibgasen. Punktuell kann die Einleitung gereinigter industrieller Abwässer in die Fliessgewässer zu einer erheblichen Belastung des Grundwassers mit TFA führen.
Trifluoressigsäure (TFA) ist eine hochmobile und gleichzeitig persistente Substanz. Sie ist vollständig fluoriert und zählt daher zu den PFAS, den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen. TFA entsteht als Abbauprodukt von PFAS, die mindestens eine Trifluormethyl-Gruppe (CF3) enthalten. Diese werden in grösseren Mengen v.a. als Pflanzenschutzmittel sowie als gasförmige Kälte- und Treibmittel eingesetzt. Auch aus Bioziden, Arzneimitteln sowie zahlreichen Industriechemikalien kann TFA freigesetzt werden." [...]
SRF meldet (Auszug):
"Pflanzengift TFA flächendeckend im Schweizer Trinkwasser
Schweizer Trinkwasser enthält den Problemstoff Trifluoracetat (TFA). Selbst Markenwasser aus der Flasche. Das zeigen Proben von SRF Investigativ. TFA lässt sich kaum herausfiltern. Die EU lässt den Stoff nun auf seine Gefährlichkeit untersuchen. Die Schweiz tut sich bislang schwer." [...]
The Guardian meldet (Auszug):
"‘Forever chemical’ found in mineral water from several European countries
Contamination thought to stem from the heavy application of pesticides containing TFA, a type of PFAS"
Europa setzt auf saubere Energien. Dagegen nimmt die globale Nachfrage nach fossilen Energieträgern ungebremst zu, primär in Asien.
Die Europäer bemühen sich krampfhaft und unter Inkaufnahme hoher Kosten, energie- und klimaneutral zu werden. Was aber, wenn es weltweit keiner so richtig mitkriegt? Wenn sich die viel gerühmte Energiewende der «willigen Industriestaaten» praktisch kaum bemerkbar macht, weil die globale Nachfrage nach fossilen Energieträgern ungebremst zunimmt und einen Rekord nach dem anderen bricht?
Saubere Umwelt? Die Schwellenländer brauchen immer mehr fossile Brennstoffe
Tatsächlich ist der Blick auf die Entwicklung des globalen Energieverbrauchs ernüchternd. Wie er glasklar zeigt, tragen die Erneuerbaren bisher nur einen winzigen, wenn auch wachsenden Teil zur Deckung des Bedarfs bei. Dagegen nimmt der Konsum der fossilen Brennstoffe in den Entwicklungs- und Schwellenländern ungebremst zu. Das gilt vor allem auch für die Kohle, einen der «schmutzigsten» Energieträger überhaupt.
Kohle ist nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Weltwirtschaft. Das mag absurd klingen, schliesslich befinden wir uns im Zeitalter der Klimakrise. Doch trotz aller Sonnenkollektoren, Windräder, Elektroautos und staatlicher Anreize für den Umweltschutz hat die Welt noch nie so viel Kohle verbraucht wie in diesen Zeiten.
„Frieden mit der Natur“ ist eine Serie von Essays aus dem gleichnamigen Band, der anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Verlags Neue Erde zusammengestellt und uns zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt wurde.
Im nachfolgenden Essay versetzt sich Coco Burckhardt, die auf einem Selbstversorgerhof in der Bretagne lebt, ins Innere eines Felsens und erzählt aus dessen Perspektive die Entwicklung des Menschen von einem, der die Sprache der Vögel verstand, hin zu einem, der sich die Mitgeschöpfe und die Natur als Maschinen vorstellt, und endet mit einem Appell an die Menschheit zur Umkehr.
Indian government accused of PR stunt after moving 337 tonnes of toxic waste that had been held in containers
Forty years after one of world’s deadliest industrial disasters struck the Indian city of Bhopal, a cleanup operation has finally begun to remove hundreds of tonnes of toxic waste from the site.
However, local campaigners have accused the Indian government of greenwashing, arguing that the 337 tonnes of waste removed this week represents less than 1% of the more than 1m tonnes of hazardous materials left after the disaster and that the cleanup has done nothing to tackle chemical contamination of the area.
Ab 2025 dürfen Lebensmittelverpackungen in der EU die gesundheitsschädliche Chemikalie BPA nicht mehr enthalten.
Die EU verbietet ab 2025 die hormon- und immunstörende Chemikalie Bisphenol A (BPA) in Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Der seit Juni geplante Beschluss der Europäischen Kommission wurde am 19. Dezember veröffentlicht und ist damit rechtsgültig.
BPA ist der Grundstoff von Polycarbonat und vor allem in Trinkflaschen, Konservendosen und Küchenartikeln enthalten. Bisphenol A ist zudem Bestandteil vieler Beschichtungen und kann in Lebensmittel übergehen.
Welcome to the age of the “Pyrocene” where cities burn and water does not come out of the hydrants.
A Final Toast – by Mr. Fish.
The apocalyptic wildfires that have erupted in the boreal forest in Siberia, the Russian Far East and Canada, climate scientists repeatedly warned, would inevitably move southwards as rising global temperatures created hotter, more fire-prone landscapes.
Now they have. The failures in California, where Los Angeles has had no significant rainfall in eight months, are not only failures of preparedness — the mayor of Los Angeles, Karen Bass, decreased funds for the fire department by $17 million — but a failure globally to halt the extraction of fossil fuel.
The only surprise is that we are surprised. Welcome to the age of the “Pyrocene” where cities burn and water does not come out of the hydrants.
The boreal forest is the largest forest system on earth. It circumnavigates the Northern Hemisphere. It stretches across Canada and Alaska. It travels through Russia where it is known as “the taiga.”
Die US-Bankriesen treten aus der Net-Zero Banking Alliance aus. Denn Donald Trump hat nichts für diesen «Schwindel» übrig.
Net-Zero – also das Ziel, möglichst bald keine zusätzlichen CO₂-Emissionen mehr zu erzeugen, spielt auch in der Schweizer Bankenlandschaft eine beachtliche Rolle. Manche Finanzinstitute streben an, bis 2050 netto keine weiteren Treibhausgase mehr zu generieren.
Sie tun das, weil das vor allem auch in Europa gesellschaftlich so gewollt ist. Weil sie auf diese Weise ihr Image verbessern können, weil sie mit dem Klimawandel verbundene Risiken reduzieren wollen und weil sie sich von der Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft gute Geschäfte versprechen.
Wen wird also überraschen, dass die UBS, die ZKB, die Raiffeisen-Gruppe sowie die Berner und die Basellandschaftliche Kantonalbank in der Net-Zero Banking Alliance vertreten sind. Damit ist eine von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Initiative im Bereich nachhaltiger Finanzwirtschaft gemeint, welche das Erreichen der angeführten Ziele im Bankensektor organisatorisch fördern soll.
Ohne Transparenz gibt es kein Vertrauen
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"Die Verpflichtung zum Widerstand beginnt dort, wo man erstens das Verbrechen und den Katastrophenweg erkennt, und zweitens die Möglichkeit hat, etwas dagegen zu tun" (Kurt Sendtner)
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Reden und diskutieren wir mit Andersdenkenden - Setzen wir uns für unsere Anliegen ein - Demonstrieren wir - Seien wir Ungehorsam - Handeln wir friedlich.