
Hinweis: gewisse Sachverhalte werden in westlichen, ukrainischen und russischen Medien unterschiedlich dargestellt. Das gilt ganz grundsätzlich, ganz besonders aber bei Kriegs- und Konfliktsituationen, wo jeweils die krasseste Propaganda stattfindet.
Die meisten Medien sind auf Kriegspropaganda umgestiegen. Mit den Analysen von swiss policy research behalten Sie den Überblick.
Da westliche Medien in der Regel keine Reden der russischen Regierung abdrucken, habe ich hier die Rede und die Fragen und Antworten an bzw. von Wladimir Putin übersetzt. Das Dokument umfasst 56 Seiten und steht als PDF-Datei zur Verfügung.
On 14 November 2025, I was on the “Deep Dive” with Lt. Col. (ret.) Danny Davis. We talked at great length about Ukraine’s steadily deteriorating situation on the battlefield and the complete absence of ways to fix the situation. Most importantly, we talked about the inability of Ukrainian and Western elites to come to grips with this reality and instead march on like everything is under control. It all seems delusional to me and Colonel Davis.
Übersetzung des Artikels von Timothy Snyder
Berücksichtigen Sie Geschichte, Recht und vor allem die Ukraine
Letzte Nacht griff Russland ukrainische Zivilisten mit mehr als fünfhundert Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen an. Die meisten wurden abgeschossen, aber eine Rakete drang bis nach Ternopil im Westen der Ukraine vor, traf ein Wohnhaus und tötete mindestens fünfundzwanzig Zivilisten, darunter drei Kinder. Im ganzen Land standen Wohnhäuser, Geschäfte, Postämter und Kraftwerke in Flammen. Dies ist das jüngste enorme Kriegsverbrechen in Russlands verbrecherischem Krieg.
Unterdessen erfahren wir, dass Putin und Trump (oder ihre Gesandten) heimlich über eine für Russland günstige Beilegung des Krieges beraten haben. Angesichts der Gefahren, die damit verbunden sind, wenn man einem Aggressor die Entscheidung über den Ausgang seines Krieges überlässt, werde ich versuchen, einen Schritt zurückzutreten und einen kurzen, historisch fundierten Überblick darüber zu geben, wie Verhandlungen tatsächlich funktionieren könnten. Hier sind zehn Grundprinzipien.
In einem früheren Beitrag bin ich etwas ausführlicher auf die wahrscheinlichen Probleme eingegangen – ausführlicher als hier. In einem früheren Video habe ich einige der grundlegenden Probleme bei den Verhandlungen mit Russland erörtert. Ich hoffe, dass dieser Aufsatz inmitten der gegenwärtigen Verwirrung zur Klärung beiträgt.
Dieser Krieg kann beendet werden, aber die grundlegende Logik bleibt dieselbe wie immer: Die Ukrainer müssen unterstützt werden, damit Russland nicht länger danach strebt, ihr Land zu zerstören. Das ist die Grundlage. Verhandlungen werden funktionieren, wenn dies erreicht ist.
Among all the other things that are happening, we have a US administration trying to bully Ukrainians into accepting Russia’s proposal that their sovereignty be undone. Aside from the naked injustice of this, there are five basic practical reasons why it would make the world far more dangerous. I summarize them here; you will find more writing on this subject elsewhere on my Substack, “Thinking about…”
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Übersetztes Transkript:
"Hier ist Tim Snyder. Es ist der 21. November 2025, und ich möchte ein paar Worte zu diesem russischen Friedensplan für die Ukraine sagen, der derzeit vom Weissen Haus vorangetrieben wird. Es gibt mindestens fünf grundlegende Probleme mit diesem Plan, so wie er derzeit formuliert ist.
Der erste ist, dass sie einen Atomkrieg viel wahrscheinlicher macht. Wenn man die Ukraine zwingt, Bedingungen zu akzeptieren, die einer Kapitulation gleichkommen, zieht der Rest der Welt eine Schlussfolgerung. Und diese Schlussfolgerung lautet, dass man Atomwaffen bauen muss, um eine russische Invasion oder eine chinesische Invasion oder eine Invasion von jemandem, der über Atomwaffen verfügt, abzuwehren. Die Ukraine zur Kapitulation zu zwingen bedeutet nukleare Proliferation. Nukleare Proliferation bedeutet ein erhöhtes Risiko eines Atomkrieges auf der ganzen Welt. Man schafft keinen Frieden, wenn man einen atomaren Dritten Weltkrieg heraufbeschwört.
Zweiter Punkt: die internationale Ordnung. Das Fundament unserer internationalen Ordnung besteht darin, dass es Staaten gibt, dass diese Staaten Grenzen haben und dass diese Grenzen nicht durch Invasionen verletzt werden dürfen. Nun kommt es zwar von Zeit zu Zeit vor, dass dies geschieht, aber das ist eine Ausnahme. Noch aussergewöhnlicher wäre es, dies zu billigen, indem man Russland für die Invasion der Ukraine belohnt. Wenn man das tut, wie es die derzeitige Einigung vorsieht, dann schafft man eine Welt, in der Invasionen und Kriege zur Normalität werden.
Dritter Punkt: regionaler Frieden. Wenn Russland für die Invasion der Ukraine belohnt wird und wenn die Bedingungen der Einigung in der Ukraine Russland stärken, dann wird Russland in jeder Hinsicht – rechtlich, moralisch, psychologisch und wirtschaftlich – ermutigt, weiterhin Kriege in Europa zu führen.
Vierter Punkt: zukünftiger Wiederaufbau. Frieden bedeutet nicht nur die vorübergehende Abwesenheit von Feindseligkeiten. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass Russland einen Waffenstillstand für ein paar Minuten, Tage oder vielleicht sogar Wochen akzeptieren würde, wenn es dafür die Kapitulation der Ukraine bekäme. Aber um Frieden zu haben, muss es eine Ukraine geben, die sich verteidigen kann, die internationalen Institutionen angehören kann und die souverän ist. Und um Frieden zu haben, muss es eine Ukraine geben, die sich selbst wieder aufbauen kann. In dieser Einigung gibt es keinerlei Bestimmungen dafür. Es muss eine Ukraine geben, die der Europäischen Union beitreten kann, die ausländische Investitionen anziehen kann und die das Ziel vollkommen vernünftiger und in der Tat profitabler Pläne des Westens und anderer Verbündeter und der Demokratie ist, um ihr beim Wiederaufbau zu helfen.
Der letzte Punkt Nummer fünf und vielleicht der grundlegendste ist der Prozess. Alles, was wir über Geschichte wissen, lehrt uns, dass man keine dauerhafte Friedenslösung erreichen kann, ohne die betroffenen Menschen einzubeziehen. Die Ukrainer sind die wichtigsten Betroffenen. Sie wurden bei dieser Vereinbarung nicht konsultiert. Es handelt sich um eine von Russland geführte Vereinbarung, die von Amerikanern ins Englische übersetzt wurde. Es gibt gute Gründe, warum dies nicht funktionieren kann. Wenn man wichtige Personen aussen vor lässt, versteht man die Probleme nicht. Wenn man wichtige Personen aussen vor lässt, verfügt man nicht über alle notwendigen Informationen. Ausserdem kann man, wenn man wichtige Personen ausklammert, Bedingungen schaffen, unter denen diese Personen keine andere Wahl haben, als trotzdem zu kämpfen, und dann hat man das Problem nicht gelöst. Die nächstwichtigsten Personen sind die Verbündeten. Wenn die Ukraine verteidigt und wiederaufgebaut werden soll, damit Frieden herrscht, müssen die anderen Verbündeten der Ukraine mit einbezogen werden, was nicht geschehen ist. Ich hoffe, das war eine kurze Zusammenfassung. Atomkrieg, internationale Ordnung, regionaler Frieden, zukünftiger Wiederaufbau, also Frieden, und der Prozess. Das sind die Gründe, warum diese von den Amerikanern jetzt geförderte russische Lösung nicht funktionieren kann.
Ich habe diese Ideen in verschiedenen Artikeln auf meinem Substack weiterentwickelt. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Danke, dass Sie dabei waren."
(Red.) Unser Korrespondent in Moskau, Stefano di Lorenzo, berichtet, wie der in den letzten Tagen durchgesickerte – oder auch absichtlich bekanntgemachte – 28-Punkte-Plan der USA und Russlands in Russland selber aufgenommen wurde. Noch ist man eher skeptisch, auch weil Europa noch keine Zustimmung signalisiert hat. – Siehe am Schluss des Beitrags die vollständige Übersetzung des 28-Punkte-Plans, soweit er schon bekannt ist. Interessant sind insbesondere auch die territorialen Abmachungen, siehe Punkt 21. (cm)
Russland will in den benachbarten Ländern Ukraine und Georgien keine Nato. Putin will und kann aber keinen Nato-Staat erobern.
Red. Militärs, Politiker und manche Medien hämmern der Bevölkerung fast täglich ein, wie bedrohlich die Lage sei. Russland wolle nicht nur die Krim behalten und die Donbas-Republiken Donezk und Luhansk militärisch vollständig einnehmen. Vielmehr bedrohe ein imperialistischer Putin auch benachbarte Nato-Staaten. Deshalb müsse Europa massiv aufrüsten – auch die Schweiz. Infosperber stellt eine andere Einschätzung zur Diskussion.
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Kommentar: Das ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Artikel, weil er entkräftet, was die Kriegstreiber uns in den letzten Jahrzehnten und insbesondere wieder im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine einreden wollen. Und damit trägt der Artikel - meiner Meinung nach - zur Verhinderung eines weiteren Krieges zwischen Europa und Russland, oder einem weiteren Weltkrieg, bei.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien suchen in Verhandlungen mit den USA in Genf zentrale Elemente des 28-Punkte-Plans für einen Waffenstillstand zu verändern – im Interesse nicht zuletzt ihrer Rüstungsindustrie.
"Am 25. November 2025 war ich in Glenn Diesens Podcast zu Gast, wo wir über die düstere Zukunft Europas sprachen. Hintergrund ist der wachsende Druck auf den „amerikanischen Pazifizierer“, seinen strategischen Schwerpunkt von Europa nach Asien zu verlagern, sowie die zunehmende Feindseligkeit zwischen Europa und den Vereinigten Staaten.
In diesem Zusammenhang diskutierten wir ausführlich die laufenden Bemühungen der Trump-Regierung, den Ukrainekrieg zu beenden – trotz erheblicher Widerstände sowohl europäischer als auch ukrainischer Führungskräfte sowie Russlands mangelnder Bereitschaft, bei seinen zentralen Forderungen nachzugeben.
Es gibt keine Möglichkeit, dass Trump ein Abkommen schmieden kann, das für die Europäer, die Russen und die Ukrainer gleichermaßen akzeptabel wäre. Dieser Konflikt wird letztlich auf dem Schlachtfeld entschieden werden."
Der Selenski-Einflüsterer musste nach Korruptions-Vorwürfen gehen. Für die Redaktionen ist das eine Randnotiz.
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Kommentar: In dem Artikel von Vadim Loskutov wird der Fall von Andrij Jermak, dem engen Vertrauten von Präsident Selenskyj und Leiter des Machtzentrums in Kiew, als Paradebeispiel für die tief verwurzelte Korruption in der Ukraine dargestellt. Jermak geriet aufgrund eines riesigen Korruptionsskandals ins Visier der ukrainischen Antikorruptionsbehörden (NABU) – ein Fall, der als der größte Korruptionsskandal der Selenskyj-Ära bezeichnet wird. Dieser Skandal umfasst Razzien im Präsidentenbüro, mehrere Anklagen gegen hochrangige Beamte im staatlichen Atomkonzern Energoatom und die plötzliche Abwesenheit von Selenskyjs Vertrauten aus der öffentlichen Wahrnehmung.
Trotz des Umfangs und der Schwere des Falls wird die Korruption in den westlichen Medien, vor allem in der Schweiz, oft verharmlost. Sie wird als Ausnahme in einem ansonsten sauberen Staatsapparat dargestellt. Medien wie der «Tages-Anzeiger» und SRF behandeln den Rücktritt von Jermak lediglich als eine administrative Maßnahme und verschweigen die strukturelle Tiefe der Korruption, die das politische System in Kiew durchzieht. Die westliche Presse ignoriert häufig die Tatsache, dass solche Korruption keine Ausnahme, sondern die Norm ist – ein gelebtes System, das sich über viele Jahre hinweg verfestigt hat.
Loskutov kritisiert die journalistische Bequemlichkeit und den moralischen Furor, mit dem westliche Medien die Ukraine meist als unkritisches „Moralprojekt“ behandeln. Jede Infragestellung dieses Narrativs wird schnell als geopolitische Parteinahme abgetan. Doch dieser Fall ist nur die Spitze des Eisbergs: Weitere schwerwiegende, politisch brisantere Korruptionsfälle liegen bereits auf dem Tisch. Loskutov fordert, dass diese Themen nicht nur aus Sensationslust, sondern aus der Notwendigkeit heraus berichtet werden, da westliche Staaten Milliarden an die Ukraine überweisen und gleichzeitig Kritiker als Verräter brandmarken. Die Korruption in der Ukraine wird nicht verschwinden, solange sie weiterhin ignoriert wird – nur durch eine sachliche und offene Auseinandersetzung kann sie möglicherweise bekämpft werden.
Interview von Pascal Lottaz mit Dr. Gabriele Krone-Schmalz
Während die USA und Russland über Frieden verhandeln, keifen Deutschland und ganz Europa nach mehr Waffengewalt um ihre Vision von “Gerechtigkeit” durchzusetzen. Dazu hat Europa aber weder die Waffen noch die Wirtschaftsleistung um das auch nur Ansatzweise zu bewerkstelligen. Was ist nur los mit Deutschland und Europa? Um die geopolitische Lage des Kontinents besser zu verstehen habe ich heute Dr. Gabriele Krone-Schmalz bei mir, die Autorin vieler Sachbücher, darunter “Respekt geht anders: Betrachtungen über unser zerstrittenes Land” und “Eiszeit: Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist.”
Oder hier die Zusammenfassung:
Kernaussage: In dem Interview analysiert Dr. Gabriele Krone-Schmalz die europäische, insbesondere deutsche, Positionierung im Ukraine-Krieg und zur globalen Ordnung. Ihre zentrale Kritik ist, dass Europa sich in einer realitätsfernen und selbstschädigenden Haltung verfangen habe.
Zusammenfassung der Hauptargumente:
1. Realitätsverlust Europas: Während die USA und Russland (unter Vermittlung Trumps) ernsthafte Verhandlungen führen, reagiere Europa seit Februar 2022 nicht mit eigenen diplomatischen Initiativen, sondern mit der Forderung nach mehr Waffengewalt. Nebenbei: ohne über die dafür nötigen militärischen und wirtschaftlichen Kapazitäten zu verfügen. Diese „bizarre“ Haltung ignoriere die militärische Lage auf dem Schlachtfeld, die aus europäischer Sicht schlecht sei.
2. Moral und Ideologie statt Sachanalyse: Die europäische Debatte werde von Moral und Ideologie dominiert („man darf Putin nicht gewinnen lassen“) und verhindert damit eine nüchterne Interessenanalyse. Dies führe zu einer verantwortungslosen Politik, die ein Ende des Sterbens nicht priorisiere. Die legitime Empörung über den völkerrechtswidrigen Angriff dürfe nicht die Grundlage politischer und journalistischer Kategorien werden. Es müssten auch die Umstände bzw. die geschichtlichen Vorgänge, die zu diesem Angriff geführt haben, berücksichtigt werden.
3. Versäumnis der Diplomatie und Feindbildpflege: Europa habe es in vier Jahren versäumt, eigene Friedenspläne zu entwickeln, und habe zugleich den Dialog mit Russland tabuisiert. Das Aufkommen von Begriffen wie „Putin-Versteher“ zeige eine bedenkliche Entwicklung, bei der bereits das Verstehen der gegnerischen Argumente als Rechtfertigung ausgelegt und diskreditiert werde. Dies untergrabe demokratische Debattenkultur.
4. Fehlende Selbstreflexion und geopolitischer Abstieg: Europa verschlafe die Erkenntnis, dass seine globale Macht schwinde und neue Machtzentren (BRICS) entstanden seien. Statt einer selbstkritischen Analyse eigener Fehler (z.B. in der NATO-Osterweiterung oder der Energiepolitik) herrsche ein moralisches Überlegenheitsgefühl und ein „eurozentristischer Blick“ vor, der Kooperation erschwere.
5. Handlungsempfehlung: Notwendig seien eine Rückkehr zu sachlicher Analyse, Interessenabwägung und diplomatischem Pragmatismus. Die Basis dafür sei eine informierte, mündige Bürgerschaft und Medien, die Panoramablick und Perspektivwechsel ermöglichen. Langfristig sei Freundschaft mit Russland die beste Sicherheitsgarantie – eine Lektion, die Frankreich und Deutschland nach jahrhundertelanger „Erbfeindschaft“ gelernt hätten, die allerdings von der aktuellen Politik ausser acht gelassen werde.
Interview von Pascal Lottaz mit Dr. Petra Erler
Ein “Putin-Versteher” zu sein ist einer der schlimmsten Vorwürfe den man im deutschsprachigen Europa jemandem machen kann. Normalerweise kommt er von Leuten, die Haar genau zu wissen glaube, was Russland eigentlich will. Doch kann der Westen überhaupt verstehen worum es seinen Kontrahenten geht? Heute rede ich zum zweiten Mal mit Frau Dr. Petra Erler, einer Deutschen Politikwissenschaflerin und ehemaligen Staatssekretärin der DDR. Zusammen mit ihrem Mann, Günter Verheugen veröffentlichte sie vor kurzem das Buch “Der lange Weg zum Krieg: Russland, die Ukraine und der Westen – Eskalation statt Entspannung”.
Oder hier die Zusammenfassung:
Das Gespräch mit der Politikwissenschaftlerin Dr. Petra Erler beleuchtet das fehlende Verständnis des Westens für östliche Perspektiven, ausgehend von der deutschen Wiedervereinigung bis zum aktuellen Ukraine-Konflikt. Die zentralen Thesen sind:
1. Deutsche Einigung als Beispiel: Der Westen (hier Westdeutschland) zeigte während der Wiedervereinigung oft Überheblichkeit und wenig Interesse, die DDR wirklich kennenzulernen. Die ostdeutsche Perspektive und ihre spezifischen Interessen wurden übergangen („Beitritt nach Artikel 23“), was zu anhaltenden Spannungen führte.
2. Siegermentalität und Geschichtsrevisionismus: Der Westen agiert mit einer Haltung, den Kalten Krieg gewonnen zu haben. Dies führt zu Desinteresse, Ignoranz und dem Glauben, eigene Modelle (Demokratie, Märkte) exportieren zu können, ohne lokale Gegebenheiten zu verstehen. Die zentrale Rolle der Sowjetunion im Sieg über den Hitlerfaschismus und das immense Leid werden verdrängt.
3. Fehlendes Verständnis für Russland: Das Sicherheitsbedürfnis Russlands, historisch aus Invasionen und 27 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg gewachsen, wird im Westen ignoriert oder als Vorwand abgetan. Die Osterweiterung der NATO wurde trotz klarer Warnungen aus Moskau als rote Linie vorangetrieben.
4. Duale Realitäten und Propaganda: Der Vorwurf, ein „Putin-Versteher“ zu sein, dient dazu, legitime kritische Fragen nach westlicher Mitverantwortung für die Eskalation (z.B. gescheiterte Minsk-Abkommen, Ziel der „strategischen Schwächung“ Russlands) zu ersticken. Die Debatte wird durch Angstmache und Stereotype („KGB“, „Aggressor“) ersetzt.
5. Fehlende europäische Souveränität: Deutschland und Europa agieren außenpolitisch extrem abhängig von den USA und folgen einer konfrontativen Linie, die eigene Interessen (Sicherheit durch Verständigung mit Russland) untergräbt. Politiker wie EU-Diplomatin Kaja Kallas verkörpern eine antirussische Ideologie statt Brückenbau.
6. Lösungsansatz: Nötig ist Bescheidenheit, Zuhören und die Aufgabe des Eurozentrismus. Der Westen muss aufhören, sich als Mittelpunkt der Welt zu sehen, und die Komplexität und Legitimität anderer (sicherheits-)politischer Perspektiven anerkennen.
Fazit: Der „Putin-Versteher“-Vorwurf ist symptomatisch für ein tiefes Problem: Der Westen verweigert sich aus Siegermentalität, Geschichtsvergessenheit und ideologischer Verblendung einem echten Verständnis für die legitimen Interessen und die historischen Traumata Russlands (und anderer östlicher Staaten). Diese Haltung blockiert eine friedliche Konfliktlösung und treibt die Eskalation voran.
Nach diesem Krieg ist Russland am Boden. Putin hat weder ein Interesse daran noch die Möglichkeit, einen Nato-Staat anzugreifen.
upg. Militärs und Politiker hämmern der Bevölkerung fast täglich ein, wie bedrohlich die Lage sei. Ein imperialistischer Putin bedrohe auch Nato-Staaten. Deshalb müsse Europa massiv aufrüsten.
Infosperber möchte eine andere Einschätzung zur Diskussion stellen. – Nach einer Einordnung des russischen Imperialismus, der Rolle der Nato-Osterweiterung und eines Angstszenarios jetzt zur Frage, wie real die Bedrohungslage ist.
Ohne Transparenz gibt es kein Vertrauen
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"Die Verpflichtung zum Widerstand beginnt dort, wo man erstens das Verbrechen und den Katastrophenweg erkennt, und zweitens die Möglichkeit hat, etwas dagegen zu tun" (Kurt Sendtner)
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Reden und diskutieren wir mit Andersdenkenden - Setzen wir uns für unsere Anliegen ein - Demonstrieren wir - Seien wir Ungehorsam - Handeln wir friedlich.